Fabio Unverdruss - Fahrer im Fokus

Geschrieben von Sabine am 06.08.2020 um 14:54


Fabio Unverdruss - Fahrer im Fokus
Als Fahrer im Fokus stellen wir heute den 27-jährigen Fabio Unverdruss vor.

Neben seiner Arbeit als Küchenleiter bei einer Behinderten-Förderung spielt der erfolgreiche Simracer in seiner Freizeit Fußball und ist viel mit seinem Hund unterwegs. Nach 12 Jahren im nationalen und internationalen Kartsport, wo er neben dem Vizemeistertitel der deutschen ADAC Kart Masters einige Erfolge verzeichnen konnte und Erfahrung im Formel Renault sammeln durfte, kam er durch ein YouTube Video zum Simracing. Seit Oktober 2019 ist er bei German SimRacing. Er und sein Teamkollege Nick Schulte-Wissermann pushen sich gegenseitig für jedes Rennen und Fabio betont, dass er ohne Nick nicht mal halb so viel trainieren würde. Dieser Umstand ist sicher auch einer der Gründe für die Erfolge der beiden Simracer. 

Nach seinem Sieg bei dem ersten Rennen des AvD Sommer Cup 2020 haben wir Fabio zum Interview geladen:


Herzlichen Glückwunsch zum Sieg des ersten AvD Sommer Cup Rennens. 
Im AvD Sommer Cup verzichtet man bewusst auf einiges was sich mittlerweile im Simracing eingebürgert hat. Es gibt keine feste Fahrzeugwahl und es gibt kein Briefing vor den Rennen. Wie war Dein Gefühl diesbezüglich vor dem Rennen? 


Grundsätzlich gefällt mir eine feste Fahrzeugwahl besser, da jedes Auto seine Stärken und Schwächen hat. Da kam es dann immer darauf an, auf den Strecken auf denen man durch seine Fahrzeugwahl eventuell einen Nachteil hatte, trotzdem Punkte mit zu nehmen und auf den Strecken die dem Auto liegen, anzugreifen. Nun muss für jede Strecke vor dem passenden Setup, erst noch das passende Auto gefunden werden, was die Vorbereitung zeitintensiver macht. Aufgrund der einfachen Struktur der Liga, fände ich ein Briefing überflüssig. Grundsätzlich finde ich den vereinfachten Aufbau gut, wie sich fehlende Dinge wie zum Beispiel eine Rennkommission im Laufe der Liga auswirken, bleibt jedoch abzuwarten. 


Du warst die ganze Zeit im Zweikampf mit deinem Teamkollegen Schulte-Wissermann welcher bis zum Schluss wenig Anstalten machte anzugreifen. War für Dich klar, dass er in der letzten Runde versuchen wird dich zu überholen?


Mir war klar, dass er auf einen Fehler wartete. Wir hatten schon in den gemeinsamen Traingssessions die gleiche Pace und in Barcelona gibt es nicht viele Stellen an denen man überholen kann wenn man nicht deutlich schneller ist. Mit dem Angriff in der letzten Runde hätte ich nur gerechnet, wenn er näher an mir dran gewesen wäre, allerdings dann auch nicht in der engen Schikane, da kann man normalerweise nicht zu zweit durch. Vorallem haben wir uns vor dem Rennen noch daran erinnert, dass wir Teamkollegen sind.  


Kannst Du nochmal beschreiben was in den letzten zwei Kurven passiert ist und wie vor allem deine emotionale Achterbahn war?


Nick hatte mir im Nachhinein gesagt, dass er das Rennen nicht beenden wollte, ohne einen Überholversuch gemacht zu haben. Er hat während des Rennens überlegt, an welcher Stelle ich einen Angriff nicht erwarten würde und entschied sich dann für die enge Schikane vor Start-Ziel. Prinzipiell hätte er auch Erfolg haben können, allerdings war ich speziell in der letzten Runde eigentlich zu weit weg für einen Angriff. Als er sich neben mich setze, war ich schon in der Kurve und es kam zur Kollision. Wir hatten nochmal Glück und konnten schnell wieder zurück auf die Strecke. Da er vor mir war, ließ er mich passieren, wobei der bis dato Drittplatzierte mit durch rutschte.


Ich kenne Nick schon sehr lange, wir pushen uns gegenseitig und fahren so gut wie jedes Endurance Rennen miteinander und so gut wie jede Liga gegeneinander. Da ist die Motivation natürlich nochmal eine ganz andere, wenn man im direkten Zweikampf ist und es wäre bei weitem nicht das erste Rennen von uns beiden gewesen, das wir uns gegenseitig kaputt machen. Ich hoffe wir können unsere Gemüter für die folgenden Rennen beruhigen und ein gutes Gesamtergebnis für uns und unser Team GermanSimRacing.de erzielen. Danke an dieser Stelle noch an Julian Oejen und das gesamte Team für die tolle Unterstützung. 

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